Clara Fink

Titel Noema I oder Spuren von Leblosigkeit

Material Negative (privates Archiv), Faden, Diaprojektor

Format 150 x 190 x 6cm

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Noema.
Das Noema der Fotografie als der Sinngehalt, das Unnachahmliche, das „Es-ist-so-gewesen“.
Das Noema der Fotografie als unweigerliche Verbindung von Vergangenheit und Realität
(Roland Barthes)
Ich sehe in der Gegenwart, der Realität eine Reproduktion eines sich existenziell nie wiederholbaren Moments in der Vergangenheit.
Das Noema sei jedoch nicht gleichzusetzen mit Beweis, Wahrheit, gar Wirklichkeit des Abgebildeten.
Muss die Fotografie nicht eher als Spur, als Andeutung auf das verstanden werden, was sie zeigt?
Folglich als Indikator für etwas, was anwesend war? (W.E.B. Du Bois)
In welchen Momenten vermag eine Fotografie als Verweis, gar Beweis für einen vergangenen Moment, Zustand dienen?
Eine Untersuchung.
Achse I
Ein Mensch fotografiert über 60 Jahre seines Lebens analog. Hunderte Filme, Tausende Negative.
Fotoalben, Kalender, Grußkarten.
Zurück bleibt ein Archiv von Negativen aus sechs Jahren.
Sichtung. Untersuchung. Die Suche nach dem Antrieb, die Intention hinter der Masse an Fotografien.
Das vereinende Element? Die Abwesenheit von Menschen.
Stattdessen? Sich stetig wiederholende Motive. Stillleben, Natur, Architektur.
Doch dann eine Ruptur, ein Bruch.
Fotografien des Wohnraums, Fotografien von Fotos, Fotografien des laufenden Fernsehers, Fotografien aufgeschlagener Fotoalben.
Beschäftigung? Oder eher der Versuch, das eigene Sein zu konservieren?
Tod. Leblosigkeit.
Doch – bedeutet nicht jede Fotografie Tod des bewegten Lebens? (Wiegand)

Achse II
Das eigene Fotoalbum. Analoge Fotografien aus der frühen Kindheit. Verweise und Spuren von einem familiären Gefüge.
Spurensicherung. Anfertigung von Detailaufnahmen. Von analogen Bildern zu digitalen Fotografien.
Unscharf, fragil und entfremdet.
Und dennoch Beweis.

Titel Noema II oder Beweise für die Wirklichkeit

Material Digitale Fotografie, Stecknadeln

Format 21 x 29,3cm

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Achse III
500 fotografische Selbstportraits. 500 Versuche, das eigene Wesen festzuhalten. Beweise für die eigene Existenz zu schaffen. 500 mal Unvermögen.
Schmerz. Das „Ich“ kann nicht abgebildet werden.
Was bleibt, sind Leerstellen.

„Wenn irgendetwas Bild werden möchte, so nicht um anzudauern,
sondern um besser verschwinden zu können.“ Jean Baudrillard

Titel Noema III oder Verweise auf meine Existenz

Material Graupappe, digitale Fotografie

Format 2,1 x 2,8 x 1,2cm

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