Katharina Fafflok

 

 

Titel Untitled II

Material Stoffreste, Puppe, Erde, Draht, an der Luft trocknende Masse aus
Maisstärke und Uhu-Klebstoff, Stock, Muttern

 

Format 28,5cmx29,5cm

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Der Ausstellungsraum, ein Werkraum, ist seit vielen Jahren unbenutzt und wird als
Lagerraum genutzt, in dem Student*innen ihre Werke ablegen und auch mit der Zeit
vergessen. Das Waschbecken funktioniert nicht mehr, der Gashahn ist abgedreht. Es ist
kalt, die schwere Tür ist anstrengend zu öffnen. Das erlebte Szenario vor Ort, ist der ideale
Lebensraum für meine Figuren. Diese spiegeln die Emotionen von uns Menschen wieder,
die wir nicht nach außen hinzeigen, sondern hinter einer schweren Tür verstecken. Sie
finden sich in einem verschlossenen Raum wieder und werden mit der Zeit immer mehr,
da man sich nicht mit ihnen beschäftigt. Die Kälte des Raumes spiegelt unsere Gesellschaft
wider, die auf Funktionalität aus ist. So wie das Waschbecken und die fehlende Heizung
keine Funktion mehr haben, haben die Figuren keine körperliche Funktionalität aber einen
starken emotionalen Ausdruck. Sie sind nicht mobil, aus ausrangierten Teilen, Ton und
Draht zusammengesetzt und weggesperrt. Beim Betreten des Raumes wirken die Figuren
wie Spiegel, die beim Betrachter –durch ihre teilweise verstörende Wirkung- die eigenen
Gefühle hervorrufen. Diese Wirkung wird zusätzlich durch einen großen Spiegel
unterstrichen, indem sich die Besucher*innen, umgeben von den Figuren, selbst sehen.